« Na Kinderchen, los – los », sagte Vater endlich zu Mutter, die an Hanna immer noch etwas zu stecken, zu zupfen, zu schmücken hatte. « Es ist jetzt wirklich Zeit! »
« Geht nur vor, wir holen euch in einer Minute ein! »
Als die beiden aus der Tür waren, legte Mutter beide Arme um Hanna. « Und was ich dich noch bitten wollt’, mein trautstes Kind – misch dich doch heut mal so recht fröhlich unter die Jungend! Was soll bloß aus dir werden, wenn du immer und immer so abseits stehst? »
Unser gutes Mutterchen sah in ihrem schwarzseidenen, « ganz neu umgeänderten » Trauungskleid und dem feinen, weißen « Spitzenaufsatz » auf dem glatten Scheitel so lieb und besorgt aus. Und sie redete die Sprache, die jener Zeit allgemein eigen.
Heut würde sie sagen: « Quäle dich nicht damit ab, mein Kind, etwas zu tun, was deiner innersten Natur widerstrebt! Hast du keine Freude an Tanz und Spiel – sieh doch, wieviel wundervolle Arbeit auf allen Wegen liegt. Greif zu, mein Kind, greif zu! – Wähle dir einen Beruf! »
Ganz gewiß, so würde unser Mutterchen heute sagen! Und Hanna würde den Maßliebchenkranz aus ihrem dunkelblonden Haar nehmen und so tief aufatmen, daß ihre zarte Gestalt ordentlich schwellen würde vor Kraft und Freude: eine Aufgabe, eine Aufgabe!
Aber wie’s damals in der Zeit und in unserm engen Dorfe lag, blieb der Maßliebchenkranz auf ihrer schlichten Haarkrone, und sie sagte nur leise: « Ich werd’ mich heute wirklich zusammennehmen, Mutterchen! »
Am Pillkuhnschen Hof holten wir Vater und Martha ein. Jetzt kam uns die Hochzeitsmusik bereits mit festem, klingendem Marschschritt quer übers Feld entgegengegangen. « Ich hatt’ einen Kameraden, einen bessern find’st du nit! »
Il n’y pas encore d’avis.